E I N L A D U N G

Saazia
Am Samstag, dem 6. September, wird die Gruppe des Saazer Museums im Festzug der des Saazer Hopfenfestes auftreten. Sie begleitet die sagenumwobene Saazia. Woher stammt Saazia ?
Die Saazia, ist seit jeher der gute Geist der Stadt Saaz. Von Zeit zu Zeit besucht sie auch heute noch die Einwohnerinnen und Einwohner von Saaz/Žatec – manchmal allein, manchmal in Begleitung ihrer mythischen Gefährtinnen und Gefährten, zu denen auch Boresch gehört, der Held der Saazer Sagen. Er vertrieb einst ein Heer schädlicher Geister aus der Stadt und wurde als Belohnung, ebenso wie die Saazia, zum Schutzpatron der Stadt.
Am liebsten erscheint Saazia bei historischen Festlichkeiten, wenn Saaz voller Freude und Begeisterung ist. Im Regionalmuseum K. A. Polánka in Saaz/Žatec, dass diese Tradition wiederbelebt hat, werden wertvolle Zeugnisse ihrer früheren Auftritte bewahrt. Darunter befindet sich ein Schild mit dem Stadtwappen, das 1910 auf ihrem Wagen mitgeführt wurde, sowie Fotografien von den damaligen Feierlichkeiten, bei denen auch die Kulisse des Priester Tores nicht fehlte. Die Festlichkeiten wurden damals durch die Anwesenheit von Erzherzog Karl von Habsburg, dem Schutzpatron der Saazer Scharfschützinnen und Scharfschützen und späteren letzten böhmischen König, geehrt. Die Saazia traf ihn persönlich, ebenso wie ihre Gefährtin Austria, die Schutzpatronin des damaligen Österreich-Ungarns.
Ein großer Festzug zog damals durch die Stadt, und den Gästen wurde auf dem Marktplatz ein Hopfentanz dargeboten, aufgeführt von Saazer Mädchen. Die Saazia wurde selbstverständlich von Boresch begleitet, der ein Kostüm trug, das nach der Statue des früheren Brunnens am Saazer Marktplatz gefertigt wurde, dessen Original heute im genannten Museum ruht.
Die Saazia lebt nicht nur in der Erinnerung weiter – in den letzten Jahren trat sie beispielsweise bei den Feierlichkeiten zum Privilegien Jahr 2015 oder während der Rekonstruktion der Ankunft von König Friedrich Pfälzer im Jahr 2019 auf. Nun freut sie sich auf ein weiteres Treffen mit der Öffentlichkeit – bei der Promenade in den Farben des Hopfens während der diesjährigen Hopfenfestes
Möge das Fest der Saazia tschechisch Žatecie und allen Teilnehmenden Freude bereiten.
Die ist eine Übersetzung eines Artikels des Saazer Regionalmuseums K.H. Polánek
Blasmusik ohne Grenzen in Saaz

Am vergangenen Samstag fand im Hopfen und Bier Dom die Veranstaltung in Saaz/Žatec „Blasmusik ohne Grenzen“ statt, die einen bedeutenden Beitrag zur Förderung des kulturellen Austauschs zwischen Tschechien und Deutschland leistete. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher aus Deutschland sowie Zeitzeuginnen und Zeitzeugen der Vertreibung nahmen teil, was die besondere Relevanz und das breite Interesse an diesem kulturellen Ereignis unterstrich.
Die musikalischen Darbietungen der tschechischen Blaskapelle Horalka und der deutschen Egerländer Blaskapelle vermittelten eindrucksvoll die Vielfalt und Verbundenheit der Blasmusiktraditionen von Tschechen und Deutschböhmen. Beide Ensembles präsentierten ihre charakteristischen Stile, die die fast gleiche kulturelle Identität widerspiegeln.
Besondere Anerkennung verdient die Moderation der Veranstaltung, die den ganzen Nachmittag über von den Vorsitzenden der Saazer Landleute und des Fördervereins Saaz, Petr Šimáček und Otokar Löbl, übernommen wurde. Durch ihre sachkundige und respektvolle Leitung wurde der Ablauf der Veranstaltung geprägt und die Bedeutung des kulturellen Erbes von Saaz/Žatec eindrucksvoll hervorgehoben.
Die Durchführung der Veranstaltung wurde maßgeblich durch die Unterstützung des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds sowie der Sudetendeutschen Landsmannschaft ermöglicht. Diese Förderung unterstreicht die Wichtigkeit grenzüberschreitender kultureller Initiativen und trägt wesentlich zur Bewahrung und Pflege des gemeinsamen historischen und kulturellen Erbes bei. Die Veranstaltung „Blasmusik ohne Grenzen“ setzte somit ein eindrucksvolles Zeichen für Zusammenarbeit, Dialog und Versöhnung.
Enthüllung einer Gedenktafel in Saaz
und Sudetendeutscher Tag in Regensburg
„Im Jahr 2008 wurde über diesem Massengrab in einer Ecke des Friedhofs von Žatec ein symbolisches Kreuz errichtet. Das Fehlen einer erklärenden Tafel am Kreuz führte dazu, dass viele, obwohl dieses Mahnmal eines der jüngsten in der Stadt war, nicht wussten, warum es da war oder dass es überhaupt da war. Oder sie ordneten es anderen Opfern des Krieges zu. Mit der Enthüllung der Gedenktafel hier am Kreuz wird eine historische Lücke geschlossen. Diese Gedenktafel wird das Andenken an die ohne Gerichtsverfahren Getöteten ehren. Am Ende eines schrecklichen Krieges, der das Leben von Millionen Menschen verändert hat“. So kommentierte die Historikerin des Saazer Stadtmuseum Frau Dr. Milada Krausová die Enthüllung der Gedenkplatte auf den Saazer Friedhof in ihrer Rede.

Symbolischer Weg über historische Gräber
Die Gedenkfeier, organisiert vom Förderverein der Stadt Saaz | Žatec, Heimatkreis Saaz und der Stadt Saaz, begann um 15 Uhr mit einem Besuch des jüdischen Friedhofs in Saaz, wo der der Holocaust-Opfer gedacht und die Gäste von Michal Lichtenstein, den Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde begrüßt wurden. Nach einen Todesgebet wurden Blumen und Steine niedergelegt.

Anschließend führte ein Rundgang über die deutschen Gräber auf dem benachbarten städtischen Friedhof bis zum sogenannten “Schwarzen Kreuz”, dem Standort der neuen Gedenktafel.
An der Gedenkfeier nahmen neben Angehörigen der Jüdischen Gemeinde auch der Deutsche Botschafter in Tschechien, Andreas Künne, der Bürgermeister von Saaz /Žatec, Radim Leibl, der Vorsitzende und Sprecher der Sudetendeutschen Landsmannschaft Bernd Posselt, der Präsident der Landesversammlung der deutschen Vereine in der Tschechischen Republik, Martin Dzingel, der Vorsitzende der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Bayern, Steffen Hörtler, der Vorsitzende des Fördervereins der Stadt Saaz / Žatec, Otokar Löbl, die Heimatkreisbetreuerin für Saaz / Žatec, Birgit Unfug und der Vorsitzende des Stiftungsrates der Stiftung Verbundenheit, Hartmut Koschyk teil. Bernd Posselt, einer der fünf Redner an diesem Nachmittag, endete seine Ansprache mit einem zukunftsgerichteten Appell: “Wir gedenken eines schrecklichen Verbrechens, aber wir arbeiten für eine bessere Zukunft.” Die anschließende feierliche Enthüllung der Tafel durch den Botschafter Herrn Künne und der Heimatkreisbetreuerin Birgit Unfug wurde durch das Lied „Ist Feierabend“ musikalisch begleitet.


Die Vertreibung der Deutschen aus Saaz/Žatec, die im Kontext der politischen Umbrüche nach dem Zweiten Weltkrieg stattfand, ist ein bedeutendes Kapitel in der Geschichte dieser Stadt. Nach 1945 wurden viele ethnische Deutsche, die über Jahrhunderte in der Region lebten, gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Diese Ereignisse waren Teil einer breiteren Welle von Vertreibungen, die in verschiedenen Teilen Mitteleuropas stattfanden und die dem Ziel dienten, ethnische Homogenität in den neu geforderten Staatsgrenzen herzustellen.
Die Vertreibung war geprägt von Leid und Verlust, insbesondere für diejenigen, die ihre kulturellen Wurzeln und ihr lebenslanges Zuhause zurücklassen mussten. In den Jahrzehnten, seitdem hat sich das Geschichtsverständnis in Bezug auf diese Ereignisse gewandelt. Während in der ersten Nachkriegszeit der Fokus oft auf der Schuld der Täter lag, wird heute auch die Dimension des erlittenen Unrechts für die Vertriebenen zunehmend anerkannt.
Die Erinnerung an die Vertreibung ist für viele ehemalige Angehörige der deutschen Gemeinschaft in Saaz/Žatec und deren Nachfahren ein wichtiger Bestandteil ihrer Identität geworden. In der heutigen Zeit, in der kulturelle Vielfalt und historische Reflexion geschätzt werden, ist die Auseinandersetzung mit diesem Kapitel der Geschichte von großer Bedeutung, um ein respektvolles und verstandenes Miteinander zu fördern, aber jetzt mit dem Blick in die Zukunft.
75. Sudetendeutscher Tag in Regensburg
Erfolgreiche Auftritt auf dem Sudetendeutschen Tag 2025 in Regensburg von Birgit Unfug, der Heimatbetreuerin für das Saazer Land, zusammen mit den Förderverein der Stadt Saaz und den Hopfen-und Biertempel der Stad Žatec
Aus Krieg und Vertreibung lernen. Für Frieden und Freiheit kämpfen. 6. bis 8. Juni 2025



























